Sonntag, 21. Juni 16.00 „OPEN AIR“ auf Todenwarth:
Bettina Riebesel und Jörg Dathe präsentieren Deutsch – Deutsche Lieblingslieder
Vor circa 5 Jahren sind Bettina Riebesel und Jörg Dathe zum ersten Mal mit ihrem Programm „Als ich ein Kind noch war …“, Schlager, Lieder, Balladen, Chansons und autobiografisches aus ihrer Kindheit und Jugend in der DDR aufgetreten, im Juli 2015 auch auf Todenwarth. Das Programm wurde erfolgreich zwei Jahre lang im Spielplan des Konstanzer Theaters und später dann noch einmal zwei Jahre im Spielplan des „Hans Otto Theater“ Potsdam aufgeführt. Dort waren und sind sie die letzten vier Jahre als Schauspieler engagiert.
Bettina Riebesel und Jörg Dathe
Nach dem 30. Jahrestag des Mauerfalls gibt es nun eine Fortsetzung: neben Liedern aus der DDR sind nun Lieder aus dem „anderen“ Teil Deutschlands hinzugekommen, das Programm heißt nun: „Richtig schön warst nur mit dir!“ – Deutsch / Deutsche Lieblingslieder.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Familie Halbig & Freundeskreis Todenwarth
Südthüringer Zeitung, 13.6.2020 von Annett Recknagel
Für Jochen Halbig ging ein ganz besonderer Wunsch in Erfüllung: An der Südseite von Schloss Todenwarth ist ein Emaillebild des Künstlers Moritz Götze aus Halle zu sehen.
Das Motiv erinnert an den guten Hirten – und soll dem Schlossherrn der Todenwarth ähneln. Foto: J. Halbig
Fambach – Ein Kunstwerk, sechs Schrauben und zweimal Moritz. Der eine ist Zahnarzt in Nürnberg und Sohn von Jochen Halbig, der andere ein weltweit anerkannter Künstler, der seine Werke unter anderem schon in Indien, Ungarn und Amerika ausstellte. Übrigens trägt Moritz Halbig den Namen Moritz, weil die Familien eine jahrelange Freundschaft verbindet. „Antje hat dich damals im Kinderwagen durch Halle geschoben“, erinnert sich Jochen Halbig und bringt Moritz Götze zum Schmunzeln. Die beiden Männer mit dem gleichen Vornamen verstehen sich bestens und waren jetzt auf Schloss Todenwarth zu Gast.
Der Grund: Jochen Halbig sollte endlich sein Geburtstagsgeschenk bekommen. Ende Oktober hatte er seinen 80. gefeiert. Sohn Moritz suchte ein passendes Geschenk. Der Vater durfte Vorschläge machen. Sofort fielen ihm die Blindfenster am Schloss ein. Eine Funktion haben sie nicht – die klare architektonische Baulinie brachte sie hervor. Insgesamt ist das Schloss Todenwarth mit sechs Blindfenstern versehen. Seitdem Jochen Halbig hier wohnt, ist es sein Wunsch, die Fenster nach und nach von Künstlern aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis gestalten zu lassen.
Die beiden Fenster an der Straßenseite sind fertig. Ein Blindfenster auf der gegenüberliegenden Seite gestaltete Halbig mit Hilfe seiner Familie selbst. Bleiben drei übrig. Das auf der Südseite ist nun mit einer Emaillearbeit von Moritz Götze versehen, dem Geburtstagsgeschenk für Jochen Halbig. Das wurde bis dato streng geheim gehalten. Jochen Halbig kannte einzig die beiden Motive und durfte sich für eines entscheiden. Den Bärtigen mit Blumenvase wählte er ab. Interessanter fand er den jungen Mann mit Schaf und Kammgarnspinnerei im Hintergrund. „Allein wegen der Symbolik“, erklärt der 80-Jährige.
Moritz und Moritz akzeptierten dies und trafen die Vorbereitungen. Das Blindfenster musste heimlich ausgemessen werden. „Während Jochen einkaufen war“, erinnert sich Antje Halbig. Und weil das eben ruckzuck erfolgte, hatte man nun beim Anbringen ein kleines Problem. Mit Beitel und Holzhammer war das aber schnell behoben. Sechs Schrauben halten das Kunstwerk im Mauerwerk. „Am Ufer“ lautet sein Titel. Jochen Halbig war sehr dankbar. „Ich hatte das Bild vorher noch nicht gesehen“, sagt er. Umso größer war die Überraschung.
Jochen Halbig (links) ist mit seinem nachträglichen Geburtstagsgeschenk sichtlich zufrieden Foto: A. Recknagel
Moritz Götze holte das Bild aus dem Auto und platzierte es zunächst im Garten, damit es von Jochen Halbig in aller Ruhe bestaunt werden konnte. Zuerst fiel ihm das Wappen auf dem Pullover des doch etwas älteren Herren im Zentrum des Bildes auf. „Wir haben uns gegen den jungen Mann entschieden, schließlich muss man Papa wiedererkennen“, erklärt Moritz Halbig. Das Motiv erinnert an den guten Hirten. Auch die Werra fehlt nicht. Vorlage lieferte das Bild, das Jochen Halbig aus dem ehemaligen Festsaal des Verwaltungsgebäudes der Kammgarnspinnerei rettete und das jetzt bei ihm im Veranstaltungsraum an einer Wand zu sehen ist.
Moritz Götze (links) hat das Emaljebild farblich passend zur Südseite des Schlosses gestaltet. Halbig Sohn Moritz half beim Anbringen. Foto: A. Recknagel
Ende März war die Emaillearbeit von Moritz Götze fertig. Genau zu dem Zeitpunkt, als die Coronabeschränkungen verschärft wurden. Nachdem jetzt Lockerungen in Kraft getreten sind, war es höchste Zeit, das Kunstwerk an der Schlossfassade anzubringen und ein Blindfenster zu schließen. Das Bild ist in mehreren Arbeitsschritten entstanden und insgesamt achtmal gebrannt . „Es ist krisenresistent und hält garantiert 100 Jahre“, erläutert der Künstler. Von der Bundesstraße 19 aus wird es zu sehen sein. „Es ist farblich perfekt“, urteilte Herbert Frübing, der sich das Anbringen nicht entgehen ließ.
Moritz Götze ist 1964 in Halle geboren und wird bei Wikipedia als zeitgenössischer deutscher Maler, Grafiker, Emaille- und Objektkünstler beschrieben. Anfang der 1990er-Jahre erhielt er einen Lehrauftrag für Serigrafie an der Hochschule Burg Giebichenstein, Halle und 1994 eine Gastprofessur in Paris. Sehr schnell etablierte sich Moritz Götze nach der Wiedervereinigung in die deutsche und internationale Kunstszene. Auch in Schmalkalden stellte er einige seiner Bilder schon aus.
Jochen Halbig will auf Schloss Todenwarth nach einigen Ausfällen durch Corona wieder mit Veranstaltungen beginnen. Für den 21. Juni ist ein Open-Air-Konzert mit deutschen Liedern und Chansons von Bettina Riebesel und Jörg Dathe geplant. Vier Wochen später gastiert ein Puppenspieler auf Schloss Todenwarth. Auch das wird eine Open-Air-Veranstaltung sein. Und im Rahmen des Orgelsommers ist Mitte Juli ein Konzert im Garten von Schloss Todenwarth geplant.
Leider kann das Frühlingsfest des hessischen Geschichtsvereins zusammen mit dem Freundeskreis Todenwarth nach Rücksprache mit dem Landratsamt auf Grund der Corona- Pandämie nicht zum geplanten Termin am 9. Mai stattfinden. Ob wir es in diesem Jahr ausfallen lassen müssen, oder doch noch in ein paar Wochen auf der Todenwarth zum Konzert, Gespräch , Kaffeee und Kuchen zusammen kommen können, entscheiden der Fortgang bzw. Rückgang der Erkrankungs- und Letalitätsrate und die damit möglich werdenden Beschränkungsaufhebungen.
Herzliche Grüße von der Todenwarth – bleibt gesund!
Mittwoch, 4. März, 19:00 Uhr: Vortrag von Dr. Kai Lehmann auf der Todenwarth
In der Schmalkalder Totenhofkirche befindet sich ein großes und kunstvoll gestaltetes Grabdenkmal für Hieronymus Wahl. Solche Epitaphe kosteten der hinterbliebenen Familie sehr viel Geld und bezeugen den Wohlstand und das Ansehen des Verstorbenen. Hieronymus Wahl aber war von 1657 bis 1681 Scharfrichter in Schmalkalden. Wie geht das zusammen? Hieronymus war der Sohn von Otto Heinrich Wahl, „dem“ Scharfrichter in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts schlechthin. Der Mann folterte und brachte z. B. hunderte von Hexen auf den Scheiterhaufen. Er war so gefragt, dass man ihn aus Weimar, Jena, Bamberg oder Würzburg anforderte. Eine der Töchter von Hieronymus Wahl heiratete Johann Jeremias Glaser, Scharfrichter in Meiningen und Wasungen. Glaser hielt in einem Rechnungsbuch sein Erwachsenen-Leben in Zahlen fest. Auf 350 Seiten findet sich jede Einnahme und Ausgabe die Glaser tätigte. Dieses Buch erlaubt einen Blick hinter die Maske des Scharfrichters auf den Menschen dahinter. Glasers jüngster Sohn wiederum studierte und wurde Stadtarzt in Suhl.
Diese vier Generationen sollen im Vortrag von Dr. Kai Lehmann, Direktor des Museums Schloss Wilhelmsburg, beleuchtet werden, wobei der Schwerpunkt aber auf dem Meininger/Wasunger Scharfrichter Johann Jeremias Glaser liegt. Durch dessen Rechnungsbuch kann sein Leben bis ins kleinste Detail nachvollzogen werden: angefangen davon, was es bei den Taufen seiner Kinder zu Essen und zu Trinken gab, über seinen Besitz in Wasungen (Wo wohnte er, besaß er noch andere Häuser und Gärten, wie sah die Inneneinrichtung seines Wohnhauses in Wasungen aus?) bis hin zu Glasers Beerdigung.Darüber hinaus geht der Referent auch Fragen nach, was überhaupt ein Scharfrichter ist, warum der Beruf als unehrenhaft galt, welche Todesstrafen es gab oder wie die Folter ablief. Aber es soll nicht um den Gruselfaktor gehen, sondern vielmehr darum, wie lebte ein vermeintlich brutaler und ungebildeter Mensch im ausgehenden 17. Jahrhundert. Waren Scharfrichter tatsächlich tumbe und unkultivierte Männer oder waren sie vielmehr ganz normale Menschen, denen aufgrund des Standes in den sie hineingeboren wurden, gar nichts anderes übrig blieb, als Scharfrichter zu werden?
Der Heidelberger Scharfrichter Franz Wilhelm Widmann bei der Ausübung seines Amtes, kolorierter Kupferstich 1820
Mit vielen historischen Bildern und Dokumenten ließ der Besitzer des Schlosses Todenwarth längst vergangene Zeiten lebendig werden. Die Kunstruine auf dem Frankenstein und das Kriegerdenkmal im Rathenaupark wurden nach Entwürfen von Max Halbig gebaut.
Fotos (2): Heiko Matz
Bad Salzungen – Was verbindet die Kunstruine Frankenstein, die 1891 als Andenken an die ursprüngliche Burg Frankenstein errichtet wurde und bis heute beliebtes Ausflugsziel mit großartigem Rundblick ins Werratal ist, mit dem Kriegerdenkmal im Bad Salzburger Rathenaupark, das 1904 eingeweiht wurde? Beide Bauwerke wurden nach Entwürfen des damaligen Katasterrates Max Halbig entworfen, dessen Leben und Wirken sein Enkel Dr. Jochen Halbig in einem Vortrag im Museum am Gradierwerk vorstellte. Mit vielen historischen Bildern und Dokumenten ließ der Besitzer des Schlosses Todenwarth bei Fambach längst vergangene Zeiten lebendig werden, tauchte gemeinsam mit den vielen Zuhörern – darunter zahlreiche Mitglieder der Frankensteingemeinde und Bürgermeister Klaus Bohl – tief in die bewegte Geschichte seiner Vorfahren ein. 1997 erwarb der Zahnarzt die Ruine des Schlosses und restaurierte sie aufwendig und liebevoll. Seine Großmutter, Camilla Wolff von Todenwarth, war hier, oberhalb der Zwick, aufgewachsen. Der Fokus des Vortrags lag jedoch nicht auf der über 500-jährigen Geschichte des Geschlechts der Wölfe von und zur Todenwarth, sondern auf Max Halbig und seinem Vater Johann Jacob, der in Meiningen aufwuchs und dort ab 1821 aufs Gymnasium Bernhardinum ging.
Jochen Halbig blätterte im dickleibigen handschriftlich geführten Schultagebuch seines Vorfahren, welches mit den Worten: „War keine Schule!“ beginnt. Johann Jacob wurde Lehrer – zunächst an Armenschulen in Meiningen und Hildburghausen, ab 1826 dann am Gymnasium Bernhardinum. Das Gehalt, wie eine Urkunde zeigt, wurde nicht nur in Geldstücken, sondern auch in Naturalien wie Holz zum Heizen gezahlt. Aus seiner Ehe mit Dorothea Luise Dressel gingen vier Kinder hervor: Max, Karl, Adolf und Mathilde. Bereits 1858 verstarb Dorothea, Johann Jacob ging 1876 in den verdienten Ruhestand.
Max Halbig, geboren am 2. September 1837, zeichnete bereits als Kind und Jugendlicher viel und gut, wie Jochen Halbig mit verschiedenen eindrucksvollen Bleistiftskizzen zeigen konnte. Fabriken wie ein Walzwerk stellte Max Halbig ebenso kunstvoll-realistisch dar wie verfallene Burgen oder den Eingang zur Wartburg. Nach dem Studium in Jena arbeitete er 1860 als Landvermesser in Meiningen, 1872 erfolgte der Umzug nach Salzungen. 1866 heiratete er Camilla, mit der er sieben Kinder bekam und für die er 1870 ein großes Haus mit viel Garten errichten ließ. In den unteren Räumen mietete sich im April 1879 das hiesige Katasteramt ein. Camilla starb mit gerade mal 35 Jahren. Damit die Kinder versorgt waren, heiratete Max Halbig 1884 Emma Heine. Die älteren Kinder hassten ihre Stiefmutter, sein Vater dagegen, so Jochen Halbig, habe sie geliebt.
Auf Fotos schaut der gut aussehende Max Halbig, der als gestandener Mann Vollbart trug, mit heiteren, wachen Augen lächelnd in die Welt. Der Katasterrat war nicht ohne Schalk und Humor, wie kleine Skizzen, auf denen er seine Mitbürger in unterschiedlichsten Posen festgehalten hat, beweisen. Ein stolzgeschwellter Herr im Anzug wird hier im wahrsten Sinne des Wortes zum Gockel, weil Max Halbig ihm einen schönen Hahnenschweif anzeichnete, daneben findet man bierselig-runde Gestalten, biedermeierlich- blöde dreinschauend.
Mit dem visionären, nicht im Besitz von Jochen Halbig befindlichen Bild „Die Frankenstein Ruine der Zukunft im Abendsonnenschein“ unterstützte der Katasterrat kunstvoll das Vorhaben des Amtsrichters Dr. Höfling, auf dem Frankenstein einen Aussichtsturm zu errichten. Es wurde in der „Heimatwarte“, einer Beilage des Salzunger Tageblatts, abgedruckt und stieß bei der Bevölkerung auf große Begeisterung.
Max Halbig nahm an der Errichtung der Kunstruine regen Anteil – erhalten geblieben ist unter anderem ein Brief, in dem er die Baupläne, die zunächst einen nur zweigeschossigen Turm vorsahen, scharf kritisiert.
Ehrenamtlich übernahm er später den Entwurf und Bau des Denkmals für die Salzburger Gefallenen im Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871, gründete dafür eigens 1900 ein Komitee und schickte Skizzen und Entwürfe an den Meininger Herzog Georg zur Beurteilung. Dieser erteilte schließlich schriftlich sein „Placet“.
1909, mit 71 Jahren, starb der Katasterrat. Sein Grundstück mit dem Haus wurde an das Erzbistum Würzburg verkauft und 1923/24 die katholische Kirche St. Andreas im barocken Stil errichtet. Das ehemalige Wohnhaus der Halbigs ist heute Pfarrhaus.
Mit viel Empathie erzählte Jochen Halbig von seinem Großvater, eine der heute fast unbekannten Persönlichkeiten, die die Kurstadt in vergangenen Zeiten geprägt haben. Durch seinen Vortrag wurde den Zuhörern nicht nur sein Vorfahr, sondern auch das damalige Leben im Werratal und Solbad gegenwärtig.
Annett Spieß
Entwurfszeichnung Kriegerdenkmal, Denkmal nach der Einweihung und Frankenstein Skizze – Max Halbig
Der Museumsverein Bad Salzungen e.V. lädt am Donnerstag, dem 23. Januar, um 19:00 Uhr zu einem bebilderten Vortrag: „Der Salzunger Katasterrat Max Halbig und seine Vorfahren“ein. Der Eintritt ist frei. Dr. Jochen Halbig hat die Geschichte seiner Vorfahren erforscht und dabei manches interessante Detail herausgefunden, zum Beispiel über den Frankenstein:
Der Amtsrichter Dr. Höfling stieß vor fast 150 Jahren mit seinem Vorhaben, auf dem Frankenstein einen Aussichtsturm zu errichten, zunächst auf Ablehnung. Selbst seine Freunde belächelten seinen Optimismus. Doch 1881 kam Bewegung in die Angelegenheit, als auswärtige Kurgäste die herausragende Position des „großen Frankensteins“ in einem Zeitungsartikel hervor hoben.
Schließlich zeichnete der Katasterrat Max Halbig ein künstlerisch ausgeführtes Bild mit dem Titel: „Die Frankensteiner Ruine der Zukunft im Abendsonnenschein“. Dieses Bild erschien mit einem Aufruf von Dr. Höfling in einer Salzunger Zeitung. Zusammen mit einer Sammelliste fand die Zeichnung Verbreitung in Salzungen und dem Umland. So trug Max Halbig zur Realisierung der Kunstruine bei.
Max Halbig war verheiratet mit einer von Todenwarth. Noch heute zeugt das Schloss Todenwarth bei Niederschmalkalden von einer über fünfhundert Jahre währenden Geschichte des Geschlechts der Wölfe von und zur Todenwarth.
Nach 2015, 16 und 17 gibt es in diesem Jahr zum 4. Mal im Rahmen des Thüringer Orgelsommers ein Open Air – Konzert im Park von Schloß Todenwarth. Zum 3. Mal wird die von Orgelbaumeister Christoph Schindler aus Ostheim vor der Rhön gebaute und auf einen Lastwagen montierte mobile Großorgel (mit rund 1800 Holz- und Metallpfeifen) mit den Vögeln im Garten konkurrieren (und hoffentlich die vielen grünen Frösche im Teich für eine Weile verstummen lassen). Tom Anschütz aus Waltershausen wird die Konzertorgel spielen. Der Hornist Stephan Katte aus Weimar ist nicht nur ein großartiger Musiker, er baut auch historische Blasinstrumente nach, einschließlich Alphorn. – Gespielt werden Werke von Bach, Krebs, Lefebure – Wely und anderen.
Tom Anschütz, Foto: Ralf Lüer
Stephan Katte
Wir hoffen auf einen regenfreien sonnigen Konzertabend und viele Besucher!
„An immer der gleichen Stelle einer Landstrasse versagt der Motor. Und jedes Mal lässt ein Abschleppwagen nicht lange auf sich warten, der die Fahrzeuge in immer die gleiche Werkstattfährt. Wenn Autofahrer, die bis zum nächsten Tag vor der Werkstatt auf die Reparatur warten müssen, endlich hinter dem Steuer eingeschlafen sind, schrecken sie auf. Denn urplötzlich erhellen grelle Scheinwerfer den Platz, der sich dadurch in eine Bühne verwandelt…
Hinter allen Aktivitäten dieser Werkstattsteht ein kleiner Mann, dessen Gesicht wie mit schmutzig- weißem Mehlkleister verschmiert ist. Nach Lust und Laune greift er, neben unheilvollem Wirken für die Werkstatt,in fremde Lebensläufe ein. Immer da, wo jemand sein Geschick zum Guten oder zum Bösen wenden kann, taucht der Mann mit dem Mehlgesicht auf und fördert mit Lust das Böse. Sein Geschäft und seinen Einfluss auf Menschen weitet er stetig aus. Keine Skrupel kennt er in der Wahl seiner Mittel, zu denen auch die äthiopische Schönheit Senait gehört. Aber schließlich überschätzt er deren Unterwerfungs- bereitschaft….“
Im heutigen Südthüringen ist das Wissen über die Zeit der Regentschaft der Wettiner, der Hessen und der Preußen relativ gut verbreitet. Über die Geschichte des Henneberger Landes und des Coburger Landes vor der Neuzeit bzw. vor dem Spätmittelalter, welche ursächlich für die fränkische kulturelle Prägung des heutigen Südthüringen ist, wissen allerdings in der Regel nur heimatgeschichtlich Interessierte Bescheid.
Martin Truckenbrodt, Vorsitzender des Vereins Henneberg- Itzgrund- Franken e.V., liefert beginnend mit dem Ende Spätantike einen groben aber umfassenden Überblick über die verschiedenen Epochen und wird auch auf die historischen territorialen Verbindungen zu Thüringen und Hessen eingehen.