MDR KULTUR – Feature: Der verwegene Baron – Mi 12.10. 22:00Uhr

Oktober 15th, 2016

„Der verwegene Baron „Paul Berlin ca.Jan.15..
Flucht aus Sibirien und Dschihad für den Kaiser

Von Lorenz Schröter; Nikolai von Koslowski
(Ursendung)

Paul Freiherr Wolff von Todenwarth (1876-1965) entstammt einem Adelsgeschlecht aus Thüringen und wurde auf einer Burg an der Werra bei Schmalkalden geboren. Er floh im Ersten Weltkrieg aus einem sibirischen Gefangenenlager, schlug sich als Kosake verkleidet bis Peking durch und reiste mit der Transsibirischen Eisenbahn, vorbei am Gefangenenlager, zurück ins Deutsche Reich. Das Kriegsministerium schickte ihn als Geheimagent nach Libyen, um die Araber zum Dschihad gegen die italienische Kolonialmacht aufzuwiegeln. Der Baron versuchte in Libyen eine Funkstation aufzubauen und versprach der strenggläubigen Senussi-Brüderschaft Waffen. Er wurde gefangen genommen und nach dem Ende des Ersten Weltkrieges freigelassen. Ein arabischer Fürst gab ihm ein Reitkamel als Dankesgabe für den deutschen Kaiser mit. Da es nicht in das U-Boot passte, wurde es ins Meer getrieben, ein U-Boot fuhr unter das Tier und schipperte es im Schneckentempo nach Italien, wo das Tier in einen Zoo kam.
Nach dem Ersten Weltkrieg heiratete der Baron. Sein Sohn, den er zum Heldentum anspornte fiel im Zweiten Weltkrieg.

 

Seine letzten Jahre verbrachte Paul Freiherr Wolff von Todenwarth als Bauer in Altötting. Jahrzehnte später begeben sich sein Großneffe Nikolai von Koslowski und Lorenz Schröter auf Spurensuche, reden mit Zeitzeugen und Verwandten und entdecken dabei ein lang gehütetes Familiengeheimnis.

Nikolai von Koslowski, begann als Reporter beim Zündfunk im Bayerischen Rundfunk und arbeitet heute als freier Autor und Regisseur für verschiedene ARD Feature- und Hörspielabteilungen. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen; zuletzt den Deutschen Hörbuchpreis 2014 für „Fallbeil für Gänseblümchen“ und den Robert Geisendörfer Preis 2014 für das „Hacker-Syndrom“. Verschiedene Lehrtätigkeiten und Coach der EBU Master-School.

Der Schriftsteller Lorenz Schröter besuchte die Walddorfschule in München und wurde Anfang der 1980er-Jahre als Punk-Musiker bekannt. Er studierte Kommunikationswissenschaft in München, startete eine Journalistenlaufbahn und schrieb unter anderem für die Magazine Elaste und Tempo. Im Zündfunk auf Radio Bayern 2 machte er seine ersten Hörfunkerfahrungen. Lorenz Schröter reiste mit dem Fahrrad um die Welt und 1998 mit einem Esel quer durch Deutschland.

Regie: Nikolai von Koslowski
Produktion: MDR/BR/WDR 2016             (59 Min.)

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