2. Jahresbrief 2018

November 10th, 2018

Todenwarth, 24. August 2018

 

Liebe Freunde der alten Warthe,

 

vor lauter Mühen, das Vertrocknen der ganzen Gartenvegetation zu verhindern, kommt man zu fast nichts anderes. Heute war wieder mal so ein Tag mit leeren Versprechungen. Der Himmel voller Regenwolken, die hier nicht mehr als ein paar Tropfen von sich gaben. Massive Staubwolken auf dem Acker gegenüber, in dessen flach umgeworfene oberste Erdschicht etwas nicht erkenn- oder riechbares  aus großen Kesselwagen eingearbeitet wurde.

Das Frühlingsfest am 5. Mai, wie jedes Jahr mit dem Hessischen Geschichtsverein,   war in diesem Jahr wieder sehr gelungen. Dazu trug das frühsommerlich – warme Wetter einiges bei. Keiner konnte ahnen, daß dies schon  ein Vorbote des längsten, wärmsten und trockensten Sommers war. Jedenfalls war das Fest gut besucht, die Stimmung gut und die musikalische Lesung großartig in beiden Teilen: Frank Wallentas  Texte und an poetry slam- erinnernde Gedichte  wurden einfühlsam umrahmt von Joe Kuceras Saxophon und Carlos Meeres Gitarre.

Zum Tag der offenen Gärten in der Region, am 17. Juni, konnten wir das vielfältig nutzbare Pflanzenhaus mit exquisiten Blumenfotos schmücken, Direktbelichtungen  mit einer schweren fast 100 Jahre alten „Reprocamera“ von Susanne Casper – Zielonka.  Sie sind ein schönes Kontrastprogramm zum damals üppig blühenden garten gewesen und bleiben  auch noch bis nach dem Denkmaltag hängen.

 

 

 

Zwischenbericht zur „gefallenen Mauer“:

Der Zustand ist unverändert. nach wie vor Sprachlosigkeit und für mich keine Möglichkeit, mehr zu tun als unseren Weg am Hang   zum südlichen Grundstück in begehbarem Zustand zu halten. Die Notsicherungen sind nicht für die Ewigkeit gedacht. rechtlich sind mir die Hände gebunden, da der Wiederaufbau nur vom Nachbarn aus möglich ist und mit dessen Einverständnis.

 

 

 

Nun wieder zu Erfreulicherem: Die bestbesuchte Veranstaltung bisher  in diesem Jahr war ein Diavortrag an einem warmen Sommertag. Wir hatten noch keine Ahnung, wie viele zu-) warme Sommertage es noch geben wird! Auf dem Foto ist es noch zu hell, noch Wartezeit, überbrückt mit Erzählungen von Jürgen Holzhausen, dem ehren-amtlichen „Moor- Betreuer“, über die Erlebnisse vieler Jahre im und um das „Schwarze Moor“ in der Bayrischen Rhön. Gegen 21.30 war es so weit – hunderte faszinierende Fotos, zusammen mit der unterlegten einfühlsamen Musik, begeisterten die über 120 Gäste.

 

 

Zu den Todenwarthschen Epitaphien im Turmhaus gibt es eine neue Information. Eine Jenenserin meldete sich, deren Vater (Karl Crone) die Denkmale um 1960 „gerettet“ und in dem damals erworbenen Jenaer Haus nebst anderen historischen Relikten eingebaut hatte. Ein Bericht dazu findet sich im „Schnapphans“, Jenaer Heimatbrief 1981 (40. u. 41. Ausgabe).  Letzte Details fehlen noch. Was ist mit Rettung gemeint? Vermutlich hatte sie der damalige Nutzer des „Scheunenschlosses“, 3. Ehemann der damaligen Eigentümerin Lina Fischer, Herrn Crone verkauft.

Im Juni konnte ich in Bonn bei lieben Verwandten, die ich bisher nur per Telefon und Brief kannte, viele Papiere und Fotos von Großvater Max Halbig, seiner Frau Camilla W.v.T.  und ihren Kindern sichten, auch biographische Daten vervollständigen.

Am 10 Juni dann war ich in Gießen zur diesjährigen  Vergabe der Todenwarthschen Almosen stiftung. Die 500 € erhielt in diesem Jahr eine Initiative, die Kinder in einem sozial gefähr- deten Giessener Stadtviertel unterstützt.

 

Der diesjährige Denkmaltag steht bevor, ich hoffe wieder auf freundliche Unterstützung durch unsere Vereinsmitglieder. Michael Leifers Topfmarkt hat schon lange Tradition, Rebecca Wolff von Todenwarth hat sicher auch wieder einiges anzubieten. Karin Peter zeigt eigene exklusive modische Kreationen nicht nur für „schlechtes“ Wetter….. Ich werde mich bemühen, wieder einige Bleche Kuchen zu backen, bin da aber auch für Spenden dankbar.

Der „Jahrhundert- Sommer“ wird bis zum 9. September noch nicht vorbei sein. Ich hoffe wieder auf gute Annahme unserer Angebote und viele freundliche Gäste.

 

Mit herzlichen Grüßen von der Todenwarth –

 

Jochen Halbig