Presse zum Frühlingsfest

Mai 14th, 2019

Schmalkalden

Von draußen nach drinnen

Improvisieren musste man zum Frühlingsfest des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde. Landrätin Peggy Greiser ließ sich bei ihrer Stippvisite Schloss Todenwarth zeigen.

Trotz Kälte nahm Hausherr Jochen Halbig (rechts), Landrätin Peggy Greiser mit auf eine kurze Stippvisite durch den Garten – Fambachs Bürgermeister Ralf-Peter Schmidt (zweiter von rechts) und Kai Lehmann.

Fambach/Todenwarth– Plan B musste greifen: Gemütlich im Garten zu sitzen, die Blütenpracht bei Kaffee und Kuchen zu genießen – das war zum diesjährigen Frühlingsfest des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde auf Schloss Todenwarth leider nicht möglich. Bei einstelligen Temperaturen war es schlichtweg zu kalt. Landrätin Peggy Greiser hätte sich bei ihrem ersten Besuch auf Schloss Todenwarth auch besseres Wetter gewünscht. Doch bekanntlich lässt sich das nun mal nicht ändern.

Plan B also. „Von draußen nach drinnen“, lautete der in Kurzform. Platz gibt es im Schloss ausreichend, allerdings wurde es im beheizbaren Saal dann doch etwas eng. Und dabei waren diesmal gar nicht so viele Gäste zum Fest erschienen. „Vor zehn Jahren waren wir auch drinnen“, erinnerte sich Hausherr Jochen Halbig an die Anfänge der Veranstaltung. Und was stand damals im Plan? „Ein Vortrag von Kai Lehmann“, wusste Halbig noch genau. Der Angesprochene aber erinnerte sich leider nicht mehr an das damalige Thema. „Es war auf jeden Fall nichts Großartiges“, meinte er salopp.

Jochen Halbig erläuterte der Landrätin derweil die Geschichte seiner Familie. Vorläufer des Frühlingsfestes war ein gemütlicher Nachmittag der CDU im Garten der Todenwarth 2008. „Damals ging es noch darum, die Kammgarnspinnerei zu erhalten“, erinnerte sich Halbig. Ein Jahr später gab es dann das erste Frühlingsfest, um eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen. Das etablierte sich – nur zwei Mal fiel das Fest bislang aus. Verbunden war es immer entweder mit einem musikalischen Erlebnis oder einem Vortrag. Es kam auch vor, dass beides miteinander gekoppelt war und musikalische Lesungen stattfanden. In den letzten fünf Jahren gab es nach der gemütlichen Kaffeerunde immer Konzerte. Das lag an Frank Oberhof, dem Mann vom Kulturverein Liedertour aus Leipzig. Er holt seit beinahe drei Jahrzehnten übers Jahr namhafte Künstler in die hiesige Region. Zu einem solchen Konzert lernten sich Jochen Halbig und Frank Oberhof im Breitunger Schloss kennen. Man unterhielt sich und irgendwann wurde die Idee geboren, auf Schloss Todenwarth den einen oder anderen Konzertnachmittag anzubieten. Das Frühlingsfest war der Anlass.

Saxofonist Joe Kucera, der kürzlich zu einem Dienstagskonzert in Breitungen gemeinsam mit John Vaughan zu hören war, spielte auf der Todenwarth das erste Konzert. Man strebte englisch- und deutschsprachige Musik im Wechsel an. „Die Konzerte wurden gut angenommen“, bilanzierte Jochen Halbig und bislang hatte es immer mit dem Wetter geklappt. Nach der Kälte vom Samstag überlegt man jetzt, das Datum des Frühlingsfestes zu ändern. Oder aber das Konzert an einem anderen Tag als Extraveranstaltung zu planen.

Eine halbe Stunde vor Konzertbeginn mussten die Gäste den Saal räumen – der Aufbau der Technik begann. Ralph Schüller und Band waren angesagt. Die Gäste schauten sich das Schloss an oder verlustierten sich im Garten. Landrätin Peggy Greiser war begeistert und schwärmte von dem schönen Fleckchen Erde. „Die Halbigs haben schon sehr viel erreicht“, meinte Kai Lehmann und war sich sicher, dass das alles ausschließlich mit positivem Fanatismus machbar sei. Halbig führte die Landrätin zu den beiden aus der Totenhofkirche in Schmalkalden stammenden Epitaphien und erzählte von deren Geschichte.

Der Verein für hessische Geschichte und Landeskunde ist übers Jahr recht aktiv. Mindestens einmal pro Monat organisiert man einen Vortrag. Auch Exkursionen werden angeboten. Zudem sind Artikel von Mitgliedern in den Schmalkaldischen Geschichtsblättern zu finden, die der Verein gemeinsam mit Partnern jährlich herausgibt.

Autor: Annett Recknagel