Die Bilder von Katharina Danz sind während Veranstaltungen zum Beispiel zum Konzert im Rahmen des Thüringer Orgelsommers am 30. Juni um 17 Uhr und zum Tag des offenen Denkmals Sonntag den 8.9.2024 zu besichtigen.
Kunst und Garten im Einklang
Juni 17th, 2024Todenwarth- Stiftung – die älteste Verpflichtung Giessens
Juni 17th, 2024Komische Vögel
Juni 21st, 2023In die Zeitungsröhre am Gartenzaun von Malerin Marlene Magnus verirrt sich (fast) jede Woche die Wochenpost, angefüllt mit bunten Werbeprospekten aller Anbieter, die glauben die billigsten, die Besten und Cleversten zu sein. Was macht man mit diesem Kulturmüll? Die Künstlerin hatte eine Idee, umsetzbar ohne großen Aufwand, humorvolle kreative Tätigkeit bei abendlichem Genießen von Radiokonzerten und Hörspielen. So entstanden seit etwa einem Dutzend Jahren hunderte KOMISCHE VÖGEL und anderes Getier. Aus Modewerbung wurden Vögel der „Modeserie Marlene Magnus*, technische und architektonische Motive sind in anderen Vogelgewändern zu entdecken, auch Obst und Gemüse – alles, was das kommerzielle Zubrot des Wochenspiegel so hergibt. Es ist Kunst – „Kleinkunst“, die Spaß macht beim schneiden, rupfen und kleben, und hoffentlich nicht nur uns beim anschauen. JH
Auf Schloss Todenwarth – Pressebericht aus Giessen
Mai 9th, 2023Vortrag über das Leben und Wirken von Katasterrat Max Halbig
April 26th, 2023Südthüringer Zeitung, 23.4.2023
Presse zum Frühlingsfest 2022
Mai 16th, 2022aus der Südthüringer Zeitung
Vom Wunschballon und der Posaune im Schneewittchensarg
Oktober 4th, 2020Ralph Schüller und seine Band waren im Garten von Schloss Todenwarth zu Gast. Das Konzert war gut besucht.
Todenwarth/Fambach – „Wenn ein Wunschballon, 300 Meter über uns in einer langen Nacht wunderbar verbrennt“ – wer wollte, konnte diesen Song, der einfach nur zum Träumen einlädt, am Samstag gleich zweimal hören. Ralph Schüller und Band interpretierten ihn zur Ausstellungseröffnung von „überland“ in Schmalkalden und am Abend noch einmal, zum Konzert auf der Todenwarth. Beide Male ohne Regen und beide Male mit viel Empathie. Das Publikum honorierte das.
Am Abend war es recht frisch, doch die Gäste hatten sich darauf eingestellt. Außerdem lagen Schirme bereit.„Sicherheitshalber und außerdem regnet es dann meistens nicht“, bemerkte Michael Sommer. Die Veranstaltung war vom Kunstverein „Kunst heute“ organisiert worden. Mit dem Garten von Schloss Todenwarth hatte man für den Abend ein passendes Ambiente gefunden. Schlossherr Jochen Halbig freute sich über die Gäste, die sich, wie bei den vorigen Konzerten und Lesungen auch, an die in Corona-Zeiten vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen hielten.
Die Band ihrerseits befolgte das auch. Trompeter Anton Sterz spielte hinter einer Plastikwand. „Der Schneewittchensarg“, frotzelte Ralph Schüller und schon war für gute Laune gesorgt. Ohnehin verstand es der gebürtige Suhler, das Publikum mit Worten und Liedern anzusprechen. Wobei man die Texte schon verfolgen musste. Das aber tat richtig gut. Wirkten sie doch beinahe wie innere Dialoge mit sich selbst. „Hält der Wind, was er verspricht? – Hält er nicht“ ist ein Beispiel. Oder die Zeile: „Wer die Blume nicht ehrt, ist die Vase nicht wert und den ganzen Duft“.
Es sind die kleinen, beinahe unscheinbaren Dinge, über die Schüller singt. In einem Lied fragt er: „Wo ist die Ruhe? Ich kann nicht schlafen.“ Man braucht nicht lange zuzuhören, um zu bemerken, da steht jemand hinterm Mikrofon, der sich umschaut, der das Leben kennt und Dinge benennt, die andere möglicherweise übersehen. Dazu die Musik. Sie geht ins Ohr. Etliche bewegen ihren Füße und wippen im Takt mit. Kalt kann es dabei nicht werden.
Mittlerweile denkt Ralph Schüller übers Trödeln nach. Selbstverständlich trödelt er bei dem Song auch. „Die Brote geschmiert, gebunden die Schuhe, wir sind spät dran und wir müssen los“ – derartige Situationen kennt ein jeder im Publikum. Dann die Frage: „Warum mein Herz, warum trödel ich bloß?“ Das Schöne an den Songs der Band ist die direkte Vorstellungskraft. Jedes Lied wird plastisch, eben, weil der Sänger so gut beschreibt. Aber nicht in ausufernden Texten, sondern kurz und knapp. Zwischendurch gibt es Erinnerungen an die DDR-Zeit. Schüller ist Jahrgang 1967 und kennt die Zeit, als in den Hinterhöfen die Wäsche hängt und die stinkenden Zigaretten, die sich Karo nannten, 1,60 DDR-Mark kosteten. Dass man im Dorf immer schön „Guten Tag“ sagen musste, weiß er auch – „sonst setzte es Ohrfeigen vom Vater“.
Der Abend verläuft harmonisch, bisweilen melancholisch, natürlich fröhlich und auch sehr musikalisch. Zu Schüllers Band gehört auch Frank Oberhof. In der Region ist er bekannt als Organisator der „Liedertour“, bei Schüller spielt er Akkordeon. Es macht Spaß, der Band zuzuhören. Zwischendurch lässt sich in den Abendstunden sogar die Sonne blicken. Dann die musikalische Frage: „Hast du mich, habe ich dich heute schon vermisst?“
Das Publikum hätte es sicherlich getan, wenn die Band nicht aufgetreten wäre. „Schön, dass ihr da wart“, meinte Katrin Sommer vom Kunstverein und freut sich schon jetzt auf ein Wiedersehen.
Presse zum Sommerfest, Samstag 15.8.2020
Oktober 4th, 2020Ein Gesamtpaket mit Wumms
Aus einem Frühlings- wurde ein Sommerfest auf der Todenwarth – mit Mut zum Wetter. Das aber spielte mit und so erlebte das Publikum ein Blueskonzert der Extraklasse mit einem Trio der Extraklasse.
Todenwarth – Ihr Knutschmund erinnert an Katharina Thalbach, ihre Gesten eher an deren Enkelin Nellie. Grazil und beweglich – das ist Simone Reifegerste. Wumms hat sie auch. Und stillstehen kann sie gar nicht. Die auberginenfarbigen Locken mit bunten Bändern hüpfen auf und ab, ihre Halsketten vibrieren und um den Mikrophonständer hat man als Zuschauer schon ein bisschen Angst. Die Dame, die da auf der Treppe von Schloss Todenwarth steht, hat Musik im Blut. Unverkennbar. Und ihre Stimme erst. Soul, Jazz und Blues sind angekündigt. Simone Reifegerste nimmt das Publikum mit in eine Küche, früh um 5 Uhr. Die Gäste sind beim Absacker hängen geblieben. Und dann „Time after time“. Reifegerste singt von „confusions“ (Verwirrungen) und dem „suitcase of memories“ (Koffer voller Erinnerungen). Und dann der Refrain: If you fall, I will catch you, I’ll be waiting – Time after time (Wenn du fällst, werd ich dich auffangen und ich werde warten – jedesmal). Spätestens jetzt stellt sich der Effekt in der Küche, früh um 5 Uhr, ein. Ebenso wie das Bild von Cindy Lauper mit der kupfernen Haarfarbe und den special Effekts der 1980er Jahre. Simone Reifegerste imitiert die Künstlerin perfekt. Und das ist erst der Anfang des Konzertes auf Schloss Todenwarth. Die Veranstaltung war als Frühlingsfest des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde geplant. Corona funkte dazwischen und so feierte man am Samstag kurzerhand ein Sommerfest. Zum Glück ohne Nässe von oben. Einzig ein kleiner Schauer hatte die Gäste, darunter auch Landrätin Peggy Greiser, zwischendurch in Atem gehalten. „Ich hab meinen Schirm mit – da regnet es nicht“, prophezeite Greiser und sollte Recht behalten. Hausherr Jochen Halbig verkündete als gleich: „Ich bin glücklich, dass wir nicht abgesagt haben“ und berichtete von spannenden Momenten am Vortag, in denen die Familie etliche Wetter-Apps vergleichen hatte. Derweil lugt Joe Kucera schon hinter der Tür hervor. Sein Saxophon steht bereit. Ebenso das Keyboard für den Dritten im Bunde, Vladimir Strnad aus Prag – ein etwas schwer zu sprechender Name – Halbig aber bemühte sich. Der Keyboader war ebenso wie die Sängerin erstmals auf Schloss Todenwarth. Joe Kucera dagegen kennt sich hier aus. Fünfmal erfreute er die Gäste des einstigen Frühlingsfestes schon mit seinem Saxophonspiel. Und das
Todenwarth – Ihr Knutschmund erinnert an Katharina Thalbach, ihre Gesten eher an deren Enkelin Nellie. Grazil und beweglich – das ist Simone Reifegerste. Wumms hat sie auch. Und stillstehen kann sie gar nicht. Die auberginenfarbigen Locken mit bunten Bändern hüpfen auf und ab, ihre Halsketten vibrieren und um den Mikrophonständer hat man als Zuschauer schon ein bisschen Angst. Die Dame, die da auf der Treppe von Schloss Todenwarth steht, hat Musik im Blut. Unverkennbar. Und ihre Stimme erst. Soul, Jazz und Blues sind angekündigt. Simone Reifegerste nimmt das Publikum mit in eine Küche, früh um 5 Uhr. Die Gäste sind beim Absacker hängen geblieben. Und dann „Time after time“. Reifegerste singt von „confusions“ (Verwirrungen) und dem „suitcase of memories“ (Koffer voller Erinnerungen). Und dann der Refrain: If you fall, I will catch you, I’ll be waiting – Time after time (Wenn du fällst, werd ich dich auffangen und ich werde warten – jedesmal). Spätestens jetzt stellt sich der Effekt in der Küche, früh um 5 Uhr, ein. Ebenso wie das Bild von Cindy Lauper mit der kupfernen Haarfarbe und den special Effekts der 1980er Jahre. Simone Reifegerste imitiert die Künstlerin perfekt. Und das ist erst der Anfang des Konzertes auf Schloss Todenwarth. Die Veranstaltung war als Frühlingsfest des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde geplant. Corona funkte dazwischen und so feierte man am Samstag kurzerhand ein Sommerfest. Zum Glück ohne Nässe von oben. Einzig ein kleiner Schauer hatte die Gäste, darunter auch Landrätin Peggy Greiser, zwischendurch in Atem gehalten. „Ich hab meinen Schirm mit – da regnet es nicht“, prophezeite Greiser und sollte Recht behalten. Hausherr Jochen Halbig verkündete als gleich: „Ich bin glücklich, dass wir nicht abgesagt haben“ und berichtete von spannenden Momenten am Vortag, in denen die Familie etliche Wetter-Apps vergleichen hatte. Derweil lugt Joe Kucera schon hinter der Tür hervor. Sein Saxophon steht bereit. Ebenso das Keyboard für den Dritten im Bunde, Vladimir Strnad aus Prag – ein etwas schwer zu sprechender Name – Halbig aber bemühte sich. Der Keyboader war ebenso wie die Sängerin erstmals auf Schloss Todenwarth. Joe Kucera dagegen kennt sich hier aus. Fünfmal erfreute er die Gäste des einstigen Frühlingsfestes schon mit seinem Saxophonspiel. Und das ist wahrlich brillant. Im Zusammenklang mit Keyboard und Gesang – unschlagbar. Wobei das Trio Reifegerste, Kucera und Strnad genau weiß, wann weniger mehr ist und umgekehrt.
Dame in Schwarz
Natürlich ist die Dame in Schwarz – übrigens passten die Schuhe bestens zur Haarfarbe – der Blickfang. Unglaublich – wie schnell sie in verschiedene Rollen schlüpft und dabei doch sich selbst und dem Blues treu bleibt. Gerade eben richtete sie sich noch ans Publikum und schwupp – schon hat sie sich verwandelt in eine singend Queen, „God bless the child“ von Billie Holiday auf den Lippen. Dabei wippt sie mit dem gesamten Körper, verbiegt sich, lebt den Rhythmus aus. Es macht Spaß, ihr zuzuschauen. Sie hat Wumms in der Stimme, Musik im Blut.
Bei „Georgia on my Mind“ konnte man den Blues mit all seiner Sehsucht und Schönheit förmlich spüren. Dazu Kucera als Meister am Saxophon. Er bekommt spontan Szenenapplaus und zieht seinen Hut. Das Trio harmoniert. Irgendwann ist es auf einem alten Bahnhof angekommen. Mit schummriger Stimmung und jemanden mit zwei Koffern, der auf jemanden wartet, der nicht mehr kommt. Und trotzdem sollte man träumen . „Dreaming is good“. Man möchte seufzen. Damit das nicht geschieht, folgt ein Experiment. „Sie werden es lieben“, weiß Simone Reifegerste und fordert zum Mitsingen auf. Die Zeile „One monkey don’t stop the show“ (Ein Affe hält den Zirkus nicht auf) wird von mal zu mal besser. Das Publikum mutiert zum Backgroundchor. „Singen ist gut fürs Immunsystem“ – alles klar. Das Beste aber kommt erst noch. Simone Reifegerste schlüpft in die Rolle der Marilyn. „Sie war so jung, so schön, so erfolgreich – alle liebten sie.“ Was danach kommt, zeigt Reifegerste als Energiebündel par excellence. Sie muss nicht einmal singen, um die Monroe zu sein – Lippenbewegungen und Laute genügen. Kommentar Joe Kucera: „Das ist nicht nur Musik, das ist auch Performance“. Damit ist alles gesagt. Das Publikum ist begeistert. Noch schnell ein Billy Holiday Blues und die Stunde geht zu Ende. Zugaben natürlich und fröhliche Gesichter rundum. „Uns hat’s Sp aß gemacht – wir kommen gerne wieder“, ist von den Akteuren zu hören. Das Publikum applaudiert und ist glücklich. Das Konzept des Frühlings – oder Sommerfestes des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde passt und hat seit mehr als zehn Jahren Tradition. Sämtliche Regeln wurden eingehalten. Man traf sich schon in den Nachmittagsstunden zum Plaudern. Der Zuspruch war bestens. Ein gutes Zeichen für den Zusammenhalt im Verein.